Die PDT stellt eine faszinierende Therapie dar, um Hautkrebs mit Licht zu behandeln. Lokal aufgetragene oder systemisch verabreichte Photosensitizer (Substanzen mit lichtempfindlichkeitssteigernder Wirkung) reichern sich selektiv in Tumorzellen an. Bei der anschließenden Bestrahlung mit speziellem PDT-Licht kann die genaue Ausdehnung des Tumors dargestellt werden (Fluoreszenzdiagnostik) und der Tumor unter Schonung des gesunden Gewebes selektiv zerstört werden.

Bei der Photodynamischen Therapie unterscheidet man zwischen systemischer und örtlicher PDT. Bei der systemischen PDT wird der Sensitizer intravenös verabreicht. Da sich der Sensitizer in allen Geweben anreichert (auch Augen!), ergibt sich hier jedoch die unangenehme Nebenwirkung einer allgemeinen Lichtempfindlichkeit am ganzen Körper. Somit ist Freigang und sonstiger Kontakt mit UV-Strahlen (Fensterbänke!) für mindestens 2 Wochen nach der Behandlung strikt zu vermeiden.

Aus diesem Grund bevorzugen wir die örtliche PDT-Anwendung. Hier besteht nur lokal an der Auftragsstelle des Sensitizers eine Lichtempfindlichkeit von maximal 48 Stunden.

Beispiele für Fluoreszenzdiagnostik = Photodynamische Diagnostik (PDD)
Plattenepithelkarzinom bei einer Katze: die Fluoreszenz markiert die tumorös veränderten Zellen

Einsatzgebiete der PDT sind:

  • oberflächliche Hauttumoren (Plattenepithelkarzinom, Basaliom)
  • virusindizierte Hauterkrankungen (M. Bowen, Sarkoide)
  • Erkrankungen der Maulhöhle (plasmazelluläre Stomatitis, oberflächliche Tumoren)
  • für tiefere/invasiv wachsende Tumore findet das „Sandwich-Verfahren“ neuerdings Anwendung. Hierbei wird der Tumor von „oben + unten“ bestrahlt. Weiteres siehe hier

Mit diesem Gerät der Firma Waldmann wurde in den letzten 12 Jahren die PDT in unserer Praxis betrieben:

Weitere Geräte:

In Zusammenarbeit mit dem Laserzentrum des Klinikums Großhaderns wurde ein speziell auf den Sensitizer 5-ALA (Aminolävulinsäure) optimierter Laser mit exakt 635 nm Wellenlänge entwickelt, der auch gut zu Behandlungen in der Maulhöhle eingesetzt werden kann.

Ebenso wie in einer Veröffentlichung vor kurzem (Juni 2010) dargestellt, haben wir auch die Erfahrung gemacht, dass zusätzliche Erwärmung (Hyperthermie) im Anschluss an eine PDT die Wirkung positiv verstärkt. Dazu verwenden wir den

HYDROSUN-Strahler

mit wassergefiltertem Infrarot A. Dieses Gerät ermöglicht eine schonende Erwärmung des Gewebes (Hyperthermie).

ABLAUF UND KOSTEN DER PDT:

Insgesamt läuft die Behandlung in etwa folgendermaßen ab:

überschießendes Tumorgewebe wird evtl. chirurgisch abgetragen (Debridement), anschließend wird der Sensitizer, welcher speziell die Tumorzellen lichtempfindlich macht, aufgetragen und für 4-5 Stunden belassen. Im Anschluss wird dann mittels Laser bestrahlt und die Hyperthermie durchgeführt.

Die Patienten werden üblichweise morgens gebracht und am Nachmittag wieder abgeholt. Das Auftragen erfolgt üblicherweise unter Sedation (Beruhigungsspritze). Die anschließende Bestrahlung mittels PDT-Licht ruft ein unangenehmes Brennen hervor, weshalb die Tiere zu diesem Zweck in Narkose gelegt werden.

Am Tag nach der Behandlung kann es zu einem Anschwellen des bestrahlten Bereichs kommen. Deshalb wird für einige Tage ein abschwellendes Schmerzmittel verabreicht.

ANWENDUNGSBEISPIELE DER PDT BEI

 KATZEN

 PFERDEN


Vielversprechend ist auch der Einsatz der PDT bei therapieresistenten periodontalen Erkrankungen, schlechtheilenden Wunden und resistenten Bakterien.
Weitere Vorteile der PDT liegen darin, dass meist eine einmalige Behandlung zu einem ästhetisch sehr ansprechenden Ziel führt.