Unter lokaler Hyperthermie versteht man die gezielte Überwärmung bestimmter Körperstellen.
Durch die Erwärmung kommt es zu einer vermehrten Durchblutung im Zielgebiet und somit auch zu einem Anstieg der Versorgung mit verabreichten Medikamenten und Sauerstoff.
Bei der Krebstherapie kommt die Hyperthermie zum Einsatz, um Tumorgewebe zu erwärmen und die Zellen in Hitzestress zu versetzen. Anders als bei gesundem Körpergewebe kann die zugeführte Wärme vom Tumorgewebe nur schlecht abgeführt werden. Zudem kommt es durch die Wärme zur Schädigung von Reparaturmechanismen (Hitzedegeneration der Enzyme) in der Tumorzelle, wodurch sie empfindlicher gegenüber Strahlen- oder Chemotherapie wird.
Wir benutzen diese Hyperthermie u.a.
1. in Kombination mit Elektrochemotherapie:
Durch die Hyperthermie wird das Zielgebiet vermehrt durchblutet und dadurch eine besonders hohe Konzentration des im Kreislauf zirkulierenden Zytostatikums (Krebsmittel) im Bereich des Tumors erreicht. Somit strömt durch die anschließende Elektrochemotherapie über die sich öffnenden Zellporen (Elektroporation) noch mehr dieser Medikamente in die Krebszellen
2. in Kombination mit Bestrahlung:
Es hat sich herausgestellt, dass in Kombination mit einer lokalen Übererwärmung die Strahlentherapie besser wirkt.
3. Laserinduzierte Hyperthermie (mit Nanopartikeln):
Beim Belichten eines Areals mit Laserstrahlen wird die Energie des Lasers im Gewebe in Wärme umgewandelt. Somit kann der Bereich der Hyperthermie gezielt in das Zielgebiet eingebracht werden.
Um diesen Effekt zu kontrollieren und maximieren gibt es in der Humanmedizin einen neuen Ansatz:
Hierbei werden kleinste sog. „Nanopartikel“ in den Tumor eingebracht. Diese Nanopartikel erzeugen aus der Lichtenergie des Lasers noch effizienter Wärme. Dadurch erhitzt sich selektiv der Bereich in den die Partikel injiziert wurden (der Tumor) so stark, daß die Krebszellen dabei absterben. Der Übergang zum gesunden Gewebe wird mit mikrofeinen Thermometern kontrolliert, damit dieses nicht geschädigt wird.
Zusätzliche Vorteile dieser Therapie mit Nanopartikeln:
Blutungen werden gleich gestillt
eine OP kann im Einzelfall verschoben werden oder sogar darauf verzichtet werden (v.a. bei OP-Stellen, bei der die Wunde nicht ohne weiteres verschlossen werden kann).
Beispiel einer Hyperthermiebehandlung mit Nanopartikeln:
Zwischenbericht: Zustand nach 18 Tagen